Die Geschichte unseres 3-Generationen-Hauses
Es war einmal...
So beginnt auch das Lämmchen-Märchen.
Johann und Emma Kalb bewohnten mit ihren zwei Söhnen das Haus in der Rossbergstr. 2 in dem landwirtschaftlich geprägten Ort Schlitzenhausen inmitten des Ulstertales. Johann war Schäfer und mit seiner holden Emma betrieb er einen kleinen Kaufmannsladen, auch später im Volksmund 'Tante-Emma-Laden' genannt (ob dies wohl auf sie zurückzuführen ist?). Natürlich gab es hier feine Waren, wie z.B. in Flaschen abgefüllter alkoholischer Gerstensaft.
Die 'Schlitzehüser' kamen gerne zu den beiden, um dieses Erfrischungsgetränk, über die Strasse hinweg, zu erwerben.
Es begab sich dann, mangels kurzweiligen Bewegtbilderkonsums (Neudeutsch: TV), dass aus dem kurzen Plausch ein längerer wurde und man sich in das Wohnzimmer der beiden zurückzog und dort unterhaltsame Stunden verbrachte..
Alles hätte so schön sein und bleiben können, wäre da nicht in der Nähe des Dorfbrunnens ein Wirtshaus mit amtlich zugelassener Schanklizenz gewesen. Die damalige Ordnungsmacht, im Range eines Dorfpolizisten, hatte auf die Einhaltung von Recht und Ordnung zu achten und wies die Betreiber des Kaufmannladens in preussischer Ordentlichkeit auf die fehlende Schanklizenz hin. Da die beiden und ihr ältester Sohn Willi, damals 18 Jahre jung, Gefallen an dem Gedanken amtlich zugelassener Geselligkeit gefunden haben, beantragten sie im Jahre des Herrn 1954 eine entsprechende Schankerlaubnis zum Verkauf von Bier, Wein, Spirituosen und alkoholfreien Getränken. Genehmigt vom Landrat des Kreises Fulda, Kulturamt Fulda, am 12. April 1954 für eine Verwaltungsgebühr von 25,92 DM.
Nun galt es das Wohnzimmer umzugestalten, um den Ausschank professioneller betreiben zu können. Hierzu mussten einige Räume des Erdgeschosses auf ihre neue Bestimmung hingeführt werden. Mit der Heurich Bräu in Bischofsheim (durch Übernahme heute die Tucher Bräu) hatte man einen guten Partner gefunden, der diese Umgestaltung mit unterstützte. Beim Ausschank von Getränken sollte es jedoch nicht bleiben und so gab es von Willi und seiner Frau Elfriede auch schon mal eine zünftige Vesper, ein heisses Würstchen oder auch ein Schnitzel aus der Küche der Familie Kalb.
Nach zwanzig Jahren gab es dann den ersten grossen Umgestaltungsschritt und die Theke wurde räumlich versetzt und in diesem Zusammenhang auch vergrössert. Es konnten hierdurch mehr Sitzplätze im Gastraum gewonnen werden und namenstechnisch wurde aus dem Gasthaus Kalb nun das Gasthaus 'Zum Lämmchen'.
Damals noch üblich: Um auf die Toilette zu gehen, musste man aus der Wirtschaft über den Hof auf die (im Winter unbeheizten) Gästetoiletten gehen.
Nachdem 31 Lenze seit dem Erteilen der Schankerlaubnis vergangen waren, wurde das Lämmchen größer. Willi und Elfriede planten und bauten einen Erweiterungsbau, der zum Einen mehr Plätze in der Gaststube bot und zum Zweiten ein neues Betätigungsfeld der Beiden schuf, nämlich Reisenden eine Übernachtungsmöglichkeit anzubieten und sie so in den Genuss der Lämmchen-Gastlichkeit einzuführen. Mit dem neuen Restaurant gewann man für bis zu 65 Gäste mehr Platz.
Eine der hauseigenen Spezialitäten ist der Rhöner Dutsch, der in Handarbeit aus einem speziellen, hausgemachten Kartoffelklösseteig im Holzbackhaus gebacken, hergestellt wird. Diese Originalität des Hauses ist seit nunnmehr 50 Jahren für viele Gäste die abseits des 'Mainstreams' etwas Besonderes suchen ein absoluter Höhepunkt des Genusses, obwohl 'Einfach & Deftig'.
Die älteste Tochter Margit, Jahrgang 1970, hatte bereits ihre ersten Gehversuche in der alten Wirtsstube im zarten Alter von 5 Jahren gemacht und die Gäste mit frisch gezapften Bier verwöhnt (natürlich noch auf einem Hocker stehend gezapft). Die Freude am Umgang mit Gästen und Liebe zu diesem Berufszweig, liess sie dann auch diesen Weg Mitte der Achtziger einschlagen. Nach Abschluss der Ausbildung zur Restaurantfachfrau packte sie der Ehrgeiz und sie schloss noch eine Ausbildung zur Köchin an.
Da das Fernweh grösser war als das Heimweh, zog sie in die Fremde und erschloss sich neue Welten. Stationen wie Käfer's in Wiesbaden und Flughafen Frankfurt (beide im Service), Romantik-Hotel Jagdhaus Waldfrieden in Quickborn-Hamburg (Küche) und für kurze Zeit zurück in ihren ehemaligen Lehrbetrieb, erweiterte ihren Horizont und ihre Fähigkeiten.
Immer noch voller Tatendrang wagte sie den Schritt und ging nach Berlin, um dort an der Hotelfachschule ihren Hotelbetriebswirt zu machen. Zur Finanzierung ihres Studiums arbeitete sie nebenbei im grössten Hotel Deutschlands, dem Estrel, im Service. Nach erfolgreichem Abschluss wurde ihr dort eine Stelle im administrativen Bereich des Hotels angeboten und in den letzten drei Jahren ihres 'Berlinlebens' war sie Assistentin des Estrel-Einkaufsleiters.
1998 erlag sie dem Charme eines Wolfes, oder war es umgekehrt, und so kam es im Jahre 2000 bei ihr zur glücklichen Namensänderung und 2001 zum beiderseitigen Entschluss die gemeinsame Vision, in 2002, in der Rhön zu starten.
Die gastronomischen Fähigkeiten des nun geehelichten Partners, Baujahr 1966, seinerzeit selbständiger IT-Spezialist, waren durch seine Mutter, in früheren Jahren selbst tätig im Service der Gastronomie, geprägt worden, in dem sie bei Restaurantbesuchen immer wieder Nachlässigkeiten beim Servicepersonal bemängelte und ihn die Wichtigkeit solcher Dinge bei der Bedienung der Gäste aufzeigte (was ihm damals auf die Nerven ging, heute aber enorm wichtig im Umgang mit seinen Gästen ist).
Die eigentliche Übernahme des Betriebes erfolgte dann im Jahr 2003. Aus dem 'Zum Lämmchen' wurde 'Das Lämmchen' und die kulinarische Ausrichtung wurde nach und nach verfeinert. Das Angebot an Weinen wurde durch Direktbezug von diversen Winzern erweitert, die Passion von Peter Wolf 'Schottische Single-Malts' wurde integriert, Spezialitäten rund um die Kaffeebohne wurden ergänzt usw.
2003 - bis heute erfolgte nach und nach die Renovierung und Neugestaltung unserer Pensionszimmer, damit Sie sich bei uns rundherum wohlfühlen (siehe auch die Einträge in unserem virtuellen Gästebuch).
2005 kam die erste Auszubildende ins Team (Köchin);
2006 wurde die Küche verlegt, vergrößert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht & die 'alte' Wirtschaft, namentlich nunmehr das 'Schäferstübchen', farblich aufgehübscht; unsere KochenLIVE!-Küchenevents starten und begeistern unsere Gäste, auch durch wechselnde Themen (TexMex, Mediterran, ASIA-LIGHT,...)
2007 wurde der Garten neu gestaltet und als mediterrhöner FLAIR!Garten bietet er heute im schönen Ambiente Erholung und Entspannung, sowie KochenLIVE!-Grillbüffets & die zweite 'Azubine' startet ihre Ausbildung in der Küche und unsere Erste belegt den vierten Platz bei einem Wettbewerb der Köche im Landkreis Fulda;
2008 wurde das Kachelofenrestaurant komplett neu renoviert und unsere erste Auszubildende besteht ihre vorgezogene Ausbildungsprüfung mit Auszeichnung;
2009 kommt diesmal ein junger Mann als Auszubildender in die Küche (ebenfalls erfolgreicher Abschluss seiner Ausbildung während der Regelausbildungszeit) und die Küchencrew wird um eine Jungköchin ergänzt;
2010 unser neuer Event im Lämmchen: KuLi und die zweite Auszubildende besteht ihre Prüfung; AZUBI-Menü: Unsere Auszubildenden kreieren ihre eigenen Menüs, die Einzug in die Speisenkarte finden und von den Azubis auch gekocht werden müssen. Diese Variante gefällt und schmeckt unseren Gästen so gut, dass wir dieses monatlich neu erstellen und anbieten und mittlerweile Nachahmung bei unseren Kollegen gefunden hat.
2011 erweitern wir unser Küchenteam um zwei weitere Auszubildende in Kooperation mit dem Ausbildungsverbund Rhöner Lebensmittel (Info), d.h. bedarfsorientiert nach den Ausbildungseinrichtungen wechseln die Azubis zwischen unserem Haus und dem Verbund, der Kindergärten und Schulen im Ulstertal beliefert. Im Jahr 2003 gründeten Handwerker, Gastronomen und Landwirte in Hilders den Ausbildungsverbund Rhöner Lebensmittel e.V..
Der Ausbildungsverbund richtet sich an Menschen, die jahrelang erfolglos eine Ausbildungsstelle gesucht haben oder als schwer vermittelbar gelten. Dabei legten die Initiatoren des Projektes, der Obermeister der Fleischerinnung Fulda Ludwig Leist und Dieter Lomb, Bildungsreferent Handwerk bei der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, besonderen Wert darauf, den jungen Menschen eine umfassende und fachübergreifende Ausbildung zu vermitteln.
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